Reitnau: Ohne Berguerand, dafür mit Meisel
BERGRENNEN REITNAU Vorjahrssieger Eric Berguerand muss seinen Start beim beliebten Bergrennen in Reitnau absagen. Dafür kehrt Reto Meisel mit seinem Mercedes SLK340 an den Schweizer Berg zurück. Mehr als 220 Fahrer haben ihre Nennung abgegeben. Am Sonntag wird in Reitnau alles am Start erwartet, was in der Schweiz Rang und Namen hat – bis auf […]
Am Sonntag wird in Reitnau alles am Start erwartet, was in der Schweiz Rang und Namen hat – bis auf Eric Berguerand. Der Vorjahressieger und Streckenrekordhalter aus dem Wallis konnte die Probleme mit dem neu erworbenen 3.0-V8-Motor vom Typ AC Cosworth bisher nicht lösen.
Im Gegenteil, das Triebwerk der letzten Formel-3000-Generation ging an Tuner Roland Dupasquier zurück. Er soll nun herausfinden, was die Ursache dafür ist. Da sich der bisherige Motor nicht mehr ohne Umbauarbeiten einbauen lässt, muss der fünffache Bergmeister auf Dupasquiers Antwort warten.
Eric Berguerand: „Mal lief der im Lola-Chassis eingebaute Motor, mal nicht. Offenbar ist es kein elektronisches Problem. Nun soll Dupasquier den Grund herausfinden. Leider wird die Zeit bis Reitnau dafür nicht reichen, vielleicht für das Rennen eine Woche später in Massongex.“
Als mittlerweile zweifacher Familienvater gebe es für ihn sowieso wichtigere Dinge als Rennsport, in den er nicht mehr die ganze Freizeit stecken möchte. In Reitnau wird Berguerand wohl trotzdem anwesend sein, um seinen Papa Louis mit dem Formel Renault zu betreuen.
Marcel Steiner wieder der einsame Favorit
Seit 2013 hält Berguerand mit seinem Lola FA99 den Streckenrekord in 48,20 Sekunden. Diesen zu unterbieten, wird zur Herausforderung für Marcel Steiner. Der Titelverteidiger ist mit seinem LobArt-Mugen wie am 10. Juni in Hemberg der einsame Favorit, der schon im Toggenburg den neuen Rekord an sich riss.
Thomas Amweg und Robin Faustini werden mit ihren vergleichbaren Ex-F3000- bzw. Nippon-Rennwagen kaum in der Lage sein, Steiner schon ernsthaft zu gefährden. Die beiden Lokalmatadoren sind jedoch reif für die Podestplätze neben ihm.
Meisel tritt nur noch sporadisch an
Ein grosser Name kehrt dafür bei den Tourenwagen zurück. Seit dem Brand seines Mercedes SLK340 vor rund zehn Monaten in Oberhallau infolge eines technischen Defekts erschien Reto Meisel bei keinem Schweizer Rennen mehr.
Der Meister von 2016 hat den Eigenbau danach seziert und mit neuen Karosserieteilen versehen. Dass das nur in der Schweiz in der Gruppe E1 zugelassene Auto genauso wie der Fahrer wieder gut im Schuss sind, bewies er im Mai mit zwei Starts bei den EM-Läufen in Portugal und Spanien in der Gruppe E2-SH. Leider vereitelten weitere Defekte Top-Resultate.
Der Aargauer fährt in Reitnau seinen Sponsoren und den Zuschauern zuliebe. Da ihn die Geschäftsführung seiner florierenden Garage in Leuggern enorm in Anspruch nimmt, ist der Rennsport bei ihm in den Hintergrund gerückt. Daher hat er noch keine weiteren Starts in der Schweiz fixiert.
Imposantes Tourenwagenfeld
In Abwesenheit von Meisel machten Ronnie Bratschi und Roger Schnellmann in Hemberg mit ihren Mitsubishi Evo VIII den Tourenwagensieg unter sich aus. Dabei erzielte Bratschi einen neuen E1-Rekord. In Reitnau hält ihn Meisel seit 2016 in 53,97 Sekunden. Dieser Dreikampf verspricht also viel Spannung.
Mit Bruno Ianniello ist auch der frühere Rekordhalter und Publikumsliebling mit seinem Lancia Delta S4 mit von der Partie.
Zurückkehren in den Kreis der Allrad-Bergmonster wollte auch Yves Hängärtner mit seinem aufwändig modifizierten Ford Escort Cosworth. Vor sechs Jahren eroberte der Bieler in Reitnau damit im Regen den E1-Gruppensieg.
Sein erster Test beim Slalom Romont verlief zwar ganz gut. Da jedoch noch Feinarbeit zu machen ist, verschob Hängärtner das Comeback am Berg – Fernziel seit das Rennen am Gurnigel.
Für den kommenden Sonntag verspricht die Wetterprognose hochsommerliche Temperaturen. Bei mehr als 220 gemeldeten Fahrern sind daher in manchen Klassen heisse Kämpfe um Siege und Top-Platzierungen zu erwarten.