Slalom Romont: 4:1 für Philip Egli
VIERTER SAISONSIEG Im hochstehenden Duell zwischen Philip Egli und Marcel Maurer um Tagessiege in der Schweizer Slalom-Meisterschaft steht es nach Romont 4:1 für Egli. Im Kampf um den SM-Titel herrscht zwischen Bürki und Santanastaso weiterhin Gleichstand. Sportlich zogen am Sonntag die ersten Spiele der Deutschen und Schweizer an der Fussball-WM 2018 das weltweite Interesse auf […]
Sportlich zogen am Sonntag die ersten Spiele der Deutschen und Schweizer an der Fussball-WM 2018 das weltweite Interesse auf sich. Heruntergebrochen auf den nationalen Automobilsport war es das Duell von Philip Egli und Marcel Maurer um den Tagessieg beim 48. Slalom Romont.
Nach den zwei Trainingsläufen lag der Zürcher im Dallara mit dem selbst entwickelten 16V-Rennmotor auf Opel-Basis um 369 Tausendstelsekunden vor dem Berner im modifizierten Tatuus-Renault Midland. Bei wärmeren Temperaturen kamen sie im ersten Rennlauf auf der 2910 m langen Strecke nicht mehr ganz an ihre Trainingsbestzeiten heran.
Rekordlauf trotz verpatztem Start
Dafür legten beide im abschliessenden Durchgang einen Zahn zu. Eglis Uhr stoppte bei 1:52,981, womit er seinen eigenen Streckenrekord klar unterbot. Der gleich folgende Maurer kam auf 1:53,478.
Egli behielt also mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung die Oberhand und feierte so auf einer seiner Lieblingsstrecken den vierten Sieg in der laufenden Saison.
Philip Egli: «Nachdem Marcel im ersten Lauf so knapp hinter mir lag, wusste ich, dass ich mich nochmals verbessern musste. Der zweite Start war zwar miserabel, aber danach gelang mir eine saubere Fahrt. Ich staunte ziemlich, als ich im Ziel eine knappe 52er-Zeit sah. Marcel bot aber ebenfalls eine sensationelle Leistung.»
Dementsprechend war auch der Vorjahressieger sehr mit sich zufrieden, obwohl es nicht zum zweiten Saisonsieg reichte.
Marcel Maurer: «Da wir auf Romont hin die Schaltung umgebaut hatten, war das erste Training für mich eine Testfahrt. Trotzdem war ich schon an Philip dran. Im ersten Rennlauf hatte ich mit einer anderen Reifenmischung keinen Grip, daher wechselte ich auf die Pneus aus dem Training zurück, die super funktionierten. Schade, dass ich trotz einer persönlichen Bestzeit unter dem bisherigen Streckenrekord so knapp verlor, aber Philip hat halt wirklich eine Hammerzeit hingelegt.»
Schon am nächsten Sonntag kommt es in Chamblon zum nächsten Duell. Dann wird sich bestimmt auch Jean-Marc Salomon, der in Romont fehlte, mit seinem Tatuus-Honda FM einmischen.
Den dritten Platz im Gesamtklassement eroberte Jeremy Noirat im kleinen TracKing-Suzuki vor Lukas Eugster im Formel Renault und Jean-François Chariatte mit einem weiteren TracKing.
Furioser Martin Bürki
Bei der Beschreibung von Martin Bürkis Leistungen gehen einem langsam die Superlative aus. Die Fakten sprechen für sich: Noch nie war der Titelverteidiger in Romont im Sommer so schnell (2’03,494) – im Herbstrennen (Slalom Drognens) realisierte er schon eine 02er-Zeit.
Damit war Bürki im kleinen VW Polo auf einer Strecke, deren erster Teil einem Bergrennen mit einer langen Beschleunigungsphase und zwei folgenden Haarnadeln entspricht, der schnellste Tourenwagenpilot.
Ihm am nächsten kamen Albin Mächler im BMW M2, Christian Darani im breiter gewordenen Fiat X1/9, Manuel Santonastaso im BMW 320 aus der Gruppe IS und Christoph Zwahlen im Opel Kadett C.
Sie alle gewannen mit 05er-Zeiten ihre voll besetzten Klassen, wobei Zwahlen auch von René Köchlis Defekt am Honda Civic profitierte. Mit dem zweiten Platz in der E1-2000 im Suzuki Swift Evo bleibt auch der zuletzt zweimal siegreiche Patrick Flammer in der Slalom-SM noch am Ball um einen vorderen Rang.
Kampf um die SM-Podestplätze
Nach fünf von acht Läufen liegen Bürki und «Santi» mit je 100 Punkten gleichauf an der Tabellenspitze. Auf den weiteren Rängen folgen Egli (95), Zwahlen (90), Flammer (82), Mächler (80), Noirat (77,5) und Maurer (74).
Der Kampf um die Podestplätze in der Meisterschaft ist also weiterhin völlig offen. Und weil die IS-2000 stets stärker besetzt ist als die E1-1600, muss sich der Titelverteidiger etwas einfallen lassen, falls er am Saisonende nicht nur aufgrund der Klassenstärke den Kürzeren ziehen will.
So, wie wir den schlauen Fuchs kennen, hat er dies schon längst getan. Es sei denn, das Problem löst sich für den einen oder anderen von selbst…