Bratschi: Erste Rekordfahrt in Frankreich

BERGRENNEN ABRESCHVILLER (F) Gleich beim ersten Einsatz mit dem neuaufgebauten Mitsubishi gelang Ronnie Bratschi beim dritten Lauf zur französischen Bergmeisterschaft ein Sieg in Rekordzeit. Nur 16 der 50 Rennsportwagen waren schneller. Der neue Mitsubishi Evo VIII RS von Ronnie Bratschi, am Donnerstag von AutoSprintCH online vorgestellt, läuft – und wie. Elf Monate nach seinem letzten […]

Erste Fahrt, erster Sieg mit Streckenrekord: Ronnie Bratschi im neuen Mitsubishi Evo VIII (Fotos: Thomas Bubel).

Der neue Mitsubishi Evo VIII RS von Ronnie Bratschi, am Donnerstag von AutoSprintCH online vorgestellt, läuft – und wie. Elf Monate nach seinem letzten Rennen (vor dem Trainingsunfall in Hemberg) trat der Urner am Wochenende mit seinem neu aufgebauten Auto wieder bei einem Bergrennen an und verblüffte dabei sogar die Franzosen.

Gesamtsieg im Feld der Ausländer
Da E1-Fahrzeuge nicht dem französischen Reglement entsprechen, startete Bratschi zusammen mit 16 anderen Ausländern, davon acht weiteren aus der Schweiz, im Feld der Luxemburger Meisterschaft. Diese Wertung gewann er auf einer Strecke, die von der Länge her mit Hemberg und Reitnau zu vergleichen ist, mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf den deutschen Bergmeister Frank Debruyne im Dallara F303.

Wie in Frankreich üblich, kam die beste Zeit aus drei Läufen in die Wertung. Die meisten Konkurrenten erzielten ihre Bestzeit im dritten Durchgang, so auch Ronnie Bratschi.

Pierre Courroye ist mit seinem McLaren eine Hausnummer am Berg. Im Bild bei seiner Fahrt zum TW/GT-Gesamtsieg im Oktober 2017 in Mickhausen (Foto: Peter Wyss).

Schneller als Frankreichs Meister Pierre Courroye im McLaren
Mit 54,600 (138,46 km/h) unterbot der Innerschweizer den 2017 von Pierre Courroye im McLaren MP4 12C aufgestellten Rekord für geschlossene Fahrzeuge um genau eine halbe Sekunde. Dieses Jahr blieb der französische Produktionswagenmeister mit 55,178 um 68 Tausendstel über seiner Rekordmarke.

Im Feld der genau 100 Franzosen hätte Bratschi den 17. Gesamtrang belegt. Mehr als die Hälfte der insgesamt 50 Sport- und Rennwagen aus den Gruppen CN und E2 liess er hinter sich.

Der Tagessieg ging an Geoffrey Schatz im Norma mit BMW-4.0-V8-Saugmotor mit 31 Tausendsteln Vorsprung auf den französischen Bergmeister Sébastien Petit (Norma 3.0 V8).

Ronnie Bratschi: „Ich bon noch lange nicht am Limit“ (Foto: Thomas Bubel).

Courroye, der mit dem GT3-Sportwagen auch bei den ersten beiden Läufen zur Berg-EM 2018 in Frankreich und Österreich der Schnellste bei den Produktionswagen war, schloss als Sieger der Kat. GTTS im 21. Rang ab. Der von St-Ursanne–Les Rangiers her in der Schweiz bekannte Nicolas Werver war mit seinem Porsche 997 GT2 in 56,208 der Drittschnellste.

Ronnie Bratschi: „Natürlich habe ich das leichtere Auto. Aber der McLaren hat die modernste Elektronik drin und ist mit breiteren Reifen bestückt, die in schnelleren Passagen mehr mechanischen Grip bieten. Zudem dürfen die Franzosen ihre Pneus vorheizen…“

Bis auf ein paar Runden im Eventcenter Seelisberg von Hans Schori, der zugleich sein Hauptsponsor ist, fuhr Bratschi mit dem neuen Mitsubishi vor dem ersten Training keinen Meter. Zudem war ihn die Strecke im Gegensatz zu den Franzosen und den meisten Ausländern unbekannt.

Erstes Schweizer Kräftemessen in Luxemburg
Dieser Sieg war daher nicht selbstverständlich. Bratschi selbst ist erleichtert.

Ronnie Bratschi: „Bis auf den Diffusor, den schon im ersten Training beschädigt wurde, verlief alles gut. Weil ich auf die Daten des kaputtgegangenen Autos zurückgreifen konnte, war nicht alles komplett neu für mich. Wichtig war, dass wir alles schön einstellen konnten und auch die Pirelli-Reifen gut funktionierten. Das war noch lange nicht das Limit.“

Jeder Meter zählt: In Abreschviller nutzte Bratschi auch das freie Training auf nasser Strecke, um sich mit dem Auto vertraut zu machen (Foto: Thomas Bubel).

Schon am nächsten Wochenende erfolgt der zweite Test unter Rennbedingungen in Eschdorf. Beim grossen Bergrennen in Luxemburg erhält Bratschi starke Konkurrenz auch aus dem eigenen Land. So ist dort Thomas Kessler mit dem in monatelanger Arbeit ebenfalls optimierten Mitsubishi Evo VIII vor Ort, ebenso Vorjahressieger Romeo Nüssli im Ford Escort Cosworth, der E1-Streckenrekordhalter Herbert Stolz (A) auf einem noch stärkeren Porsche 935 dp II und wiederum Nicolas Werver.

Ronnie Bratschi: „Natürlich versuche ich auch dort zu gewinnen, aber ansonsten geht es für mich dort um nichts. Wichtig ist, dass ich Routine kriege, daher zählt jeder Meter. Danach entscheide ich, ob ich an Pfingsten beim FIA Hill Climb Cup in Slowakien und dann Ende Mai in Verzegnis starte. Wenn ich ein Wort um den FIA-Titel mitreden will, sollte ich dort starten.“

cdc-abreschviller-stquirin.com

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