Horag Hotz Racing: Debüt mit Peugeot-Turbo
SPORTWAGEN Die Hotz Racing AG (Horag) bringt als eines von zwei Teams erstmals einen Ligier mit einem 1600er-Turbo aus dem Peugeot 308 an den Start der Sports Car Challenge. Fahrer ist Beni Hotz. Die Firma aus Sulgen sieht darin Potenzial für die Zukunft. Obwohl er längst im Ruhestand wäre, weibelt Markus Hotz noch fast täglich […]
Obwohl er längst im Ruhestand wäre, weibelt Markus Hotz noch fast täglich in der nun von seinem Sohn Beni und dessen Bruder David geführten Firma in Sulgen TG herum.
Während der Handel mit Rennreifen von Michelin und Avon sowie der Service und die Betreuung von Kundenfahrzeugen zum Kerngeschäft gehört, blickt die Familie Hotz in die Zukunft.
Serienmotor aus dem Peugeot 308 GTI
Ein Projekt ist der erstmalige Einsatz eines Zweiliter-Sportwagens vom Typ Ligier JS53 mit einem Peugeot-Turbomotor. Basis bildet das aufgeladene 1600er-Triebwerk aus dem Peugeot 308 GTI. Dank der FIA-Homologation für die Gruppe N ist dieses für den Einbau in Sportwagen nach CN-Reglement in der Division 2 bis zwei Liter zugelassen.
Mittels Trockensumpf, Turbospeedsensoren und dem elektronischen Management von Magneti Marelli mit entsprechender Programmierung wird die Leistung von 260 auf 280 PS angehoben. Mit einem grösseren Turbolader und anderem Restriktor wäre für die Gruppe E2-Sports Cars weit mehr Power herauszuholen.
Der Grundpreis des Serientriebwerks beträgt nur 6750 Euro. Samt Elektronik, Verkabelung und Installation kommt die Motorisierung auf rund 24’000 Euro zu stehen.
Eine günstige Alternative zum Honda-Saugmotor
Kraftquelle war bisher, wie in den meisten Zweiliter-Sportwagen der Gruppe CN und E2-SC von Ligier, Norma, Osella und Wolf, der getunte Motor aus dem Honda Civic Type R. Weil dieser nicht mehr produziert wird, sah Hotz im Peugeot-Turbo die beste und günstigste Alternative.
Um dies zu beweisen, hat sich die Horag bzw. Hotz Racing AG ein neues JS53-Chassis von Ligier angeschafft und diesen neuen Motor ins Heck installiert.
Markus Hotz: „Wir haben in der Vergangenheit meistens ein Rennfahrzeug auch für uns gemacht und dieses gelegentlich eingesetzt. Ein schöner Nebeneffekt wäre es nun, Kunden dafür zu gewinnen. Das Auto eignet sich für Rundstreckenrennen wie auch für Bergrennen.“
Horag Hotz und ein Team aus Italien
Das Debüt erfolgt am kommenden Freitag und Samstag bei der Sports Car Challenge (SCC) in Hockenheim. Beni Hotz, der schon oft mit Top-Ergebnissen in der Formel 3 und im Sportwagen auffiel, unternimmt diesen ersten Test unter Rennbedingungen.
Auch Konstrukteur Wolf bringt ein Auto mit diesem Motor zum SCC-Auftakt. Hotz hofft, dass sich die Italiener an die technischen Spielregeln halten…
Bei einem Rollout im Winter bei Onroak in Magny-Cours, welche die Ligier herstellen, konnte sich Hotz jr. ein erstes Bild von dessen Qualitäten machen.
Beni Hotz: „Rein von der Power hat man mehr Zupf zur Verfügung als mit dem Honda. Dafür darf man aus den Kurven heraus nicht mehr voll aufs Pedal treten. Ich bin gespannt, wo wir damit stehen werden.“
Wir tippen: ganz weit vorne. Beim vorletzten SCC-Lauf 2017 in Brünn (CZ) stellte Hotz einen Ligier-Honda inmitten der Division-1-Sportwagen mit grossen V8- und Turbomotoren in die erste Startreihe. Mit einem zweiten und vierten Gesamtrang war der Thurgauer auch in den Rennen der Überflieger in der Division 2.