autobau: Platz für neue Rennfahrzeuge

NEUZUGÄNGE Der autobau Romanshorn versteht sich als automobile Erlebniswelt für Gross und Klein. Nirgendwo werden so viele Serien-, Spezial- und Sportfahrzeuge mit Schweizer Bezug ausgestellt – für 2018 sind noch ein paar mehr dazugekommen. Im autobau Romanshorn hat es nicht nur für Automobile verschiedener Art Platz. Seit diesem Jahr ist auch ein ganz spezielles Dreirad […]

Louis Christen bei seiner LCR-Yamaha von 1979, mit der Bruno Holzer Gespann-Weltmeister wurde.
Louis Christen mit der von ihm konstruierten LCR-Yamaha von 1979. Besitzer Bruno Holzer wurde damit Seitenwagen-Weltmeister (Fotos: Peter Wyss).

Im autobau Romanshorn hat es nicht nur für Automobile verschiedener Art Platz. Seit diesem Jahr ist auch ein ganz spezielles Dreirad mit prominentem Schweizer Bezug zu bewundern.

Mit einer LCR-Yamaha errang Bruno Holzer mit Beifahrer Karl Meierhans 1979 den WM-Titel bei den Seitenwagen-Motorrädern. Der Clou dieser Konstruktion von Louis Christen: der Fahrer sass wie in einem Sportwagen mit Motorradlenkung, während der Beifahrer weiterhin daneben kniete. „Es war nicht verboten, als konzipierte ich es so“, schmunzelt Christen noch heute.

Bekannt wurde Christen zunächst mit seinen Rennwagen-Konstruktionen, von denen ebenfalls einige im autobau stehen. Auf Anfrage von Holzer begann er 1976 mit dem Bau von Seitenwagen. Obwohl Holzer damit auf Anhieb Erfolge feierte, gelang erst 1979 der Durchbruch. Danach folgten für LCR unzählige WM- und Weltcuptitel.

Louis Christen: „Das war damals technologisch sehr anspruchsvoll. Das war für mich der grösste Erfolg in der Töffszene, nachher verkauften sich die LCR fast wie frische Weggli. Ich bin stolz, dass Bruno Holzer sein LCR-Gespann nun dem autobau zur Verfügung stellt.“

Jo Brunner mit seinem Brucos Formel Ford 1600. Diesen baute er an der ETH Zürich.

Ein Rennwagen als Studentenarbeit
Kleinere Brötchen buk Jo Brunner. 1973 holte sein Bruder den SM-Titel bei den Seifenkisten. Weil der autobau seit 27 Jahren die Schweizer Seifenkistenszene als Sponsor unterstützt, fand Brunners an einen Mini-F1 erinnernde Holzkonstruktion Einzug in eine Ecke der Hallen.

Bereits seit September ist in einem anderen Gebäudeteil sein Brucos FF1600 ausgestellt. Dabei handelt es sich um eine Semesterarbeit an der ETH Zürich. Der Basler bestritt damit zwei Saisons in der Schweizer Formel Ford Trophy.

„Es war sozusagen der erste Formula Student“, verweist Brunner. „Man muss sich das vorstellen: Wir erhielten im ETH-Hauptgebäude einen eigenen Raum. Das Ganze hat mich rund 15000 Franken Material gekostet.“

In der Halle der Classic Cars und Sportwagen steht ein weiterer Neuzugang. Ein guter Freund von Autobau-Gründer Fredy Lienhard gibt den originalen Nachbau eines 1964 in Le Mans verunglückten und danach verschollenen Alfa Romeo Giulia TZ1 von 1964 als Leihgabe. „Eines der allerschönsten Autos“, schwärmt Lienhard.

Überzeugen Sie sich selbst: Seit 7. Januar 2018 ist die Erlebniswelt am Bodensee wieder jeden Sonntag und Mittwoch zu bestimmten Stunden geöffnet, in den Sommermonaten sogar jeden Tag.

www.autobau.ch

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