Berg-SM Junior: Meister Rolf Reding blieb ungeschlagen
BERGRENNEN GURNIGEL Rolf Reding gewann auch das vierte Rennen zur neuen Schweizer Bergmeisterschaft Junior. Der dreimalige Zweite Lukas Eugster musste sich im letzten Rennen nur um zwei Hundertstel von Benjamin Devaud distanzieren lassen. Und am Ende war es wieder eine klare Sache für den jungen Mann mit dem stärksten Nervenkostüm… Nach dem ersten Rennlauf, der […]
Und am Ende war es wieder eine klare Sache für den jungen Mann mit dem stärksten Nervenkostüm…
Nach dem ersten Rennlauf, der im Gegensatz zum Training auf trockener Fahrbahn stattfand, legte sich Rolf Reding ein Polster von einer Sekunde auf seine beiden Verfolger Benjamin Devaud und Lukas Eugster zu. Da ihm bei einem Sieg von Eugster der fünfte Platz zum Meistertitel reichen würde, hätte es Reding im finalen Durchgang gemütlicher nehmen können.
Denkste, wahre Champions sind aus einem anderen Holz geschnitzt. Der 24-jährige Schwyzer legte noch einen drauf und realisierte als einziger der acht Fahrer auf identischen Toyota GT86 Race, wie immer vom Eventcenter Seelisberg bestens vorbereitet und eingesetzt, eine Laufzeit unter zweieinhalb Minuten.
Da staunte selbst der Leiter der Swiss Race Academy, Yves Meyer: „Rolf ist unglaublich. Beim Briefing nach dem ersten Lauf hatte ich ihn noch ermahnt, dass bei nur zwei Rennläufen noch alles passieren könne – und dann fährt er nochmals schneller. Dies ist halt seine Siegermentalität. Er hat den Titel absolut verdient.“
Der erste Junior-Champion hatte eine simple Erklärung, warum er nochmals alles gab: „Es lief von Anfang an so gut, dass ich auch diesen Sieg wollte. Zudem fühle ich mich sicherer, wenn ich voll fahre als wenn ich dies plötzlich taktisch machen müsste. Viele verlangten dies von mir, aber ich konnte es einfach nicht…“
Nervenaufreibend verlief auch der Kampf um den zweiten Platz beim vierten und finalen Bergrennen. Nach der ersten Fahrt auf der 3734 m langen Strecke ins Gurnigelbad lag Benjamin Devaud um fünf Hundertstel vor Lukas Eugster. Im zweiten Durchgang verbesserte sich der Herisauer um mehr als eine Sekunde, während der Romand nur um drei Hundertstel über seiner ersten Laufzeit blieb.
In der Addition bedeutete dies für Devaud den zweiten Platz mit zwei Hundertsteln Vorsprung auf Eugster! Somit standen wie in Reitnau, Anzère und Oberhallau die gleichen drei Junioren auf dem Podium, nur wechselten sie sich für einmal auf den Ehrenplätzen ab. In der Meisterschaft blieb Eugster jedoch sicherer Zweiter vor Devaud.
Grund zur Freude hatte auch Raphael Feigenwinter. Beim Saisonauftakt in Reitnau noch niedergeschlagener Letzter, katapultierte sich der Baselbieter im letzten Rennen auf den vierten Platz, den bisher stets Mario Koch eingenommen hatte.
Seine drittbesten Zeiten hinter Reding und Eugster im nassen Training konnte Feigenwinter im Rennen zwar nicht ganz bestätigen, sie bewiesen aber seine Fahrzeugkontrolle bei schwierigen Bedingungen. Der Sohn des erfolgreichen Kadett-Haudegens Seppi Koch war der vierte Rang in der Meisterschaft trotzdem nicht mehr zu nehmen.
Ein guter Jahrgang
Ihre Rangierung im Schlussklassement tauschten hingegen Aurelio Demski und Florian Klein. Nach zwei fünften Plätzen in Reitnau und Anzère musste Demski in den weiteren zwei Rennen Klein den Vortritt lassen, der mit seiner Leistungssteigerung auf den fünften Meisterschaftsrang vorstiess. Demski, Feigenwinter und Joshua Reynolds belegen in der Endabrechnung die Ränge 6, 7 und 8.
Rolf Reding mag der überlegene erste Junior-Champion und Lukas Eugster der Kronprinz sein. Was aber alle acht Fahrer auszeichnet, ist der Lernprozess und die Konstanz. Alle haben die vier Rennen im Klassement beendet, jeder hat persönliche Fortschritte gemacht und keiner ist durch einen Unfall negativ aufgefallen. Bravo!
Damit haben sie alle die Bestätigung geliefert, dass die Swiss Race Academy mit der von Hans Schori und Yves Meyer vom Eventcenter Seelisberg mit dem Segen von Auto Sport Schweiz initiierten Meisterschaft absolute ihre Berechtigung hat. Sie ist eine Bereichung der Schweizer Bergrennen.
Wer 2018 dabei sein will, kann sich online informieren und bewerben. Die Startplätze sind beschränkt – und kostengünstiger als für den All-inclusive-Preis von 8865 Franken kann man nicht Schweizer Meister werden…